Saturday, May 17, 2008

Good-Bye MacPom

Heimwaerts. Beim Navi schalteten wir Autobahn aus, um die wunderschoene Gegend noch etwas laenger geniessen zu koennen. Leider verloren wir Kuehlwasser und der Tank war auch ganz schoen leer. Noch leerer waren unsere Baeuche. Und wie das so ist, wenn man etwas dringend benoetigt. Die wunderschone Landschaft zeigte sich von ihrer einsamsten Seite. Felder, Felder, felder und Waelder. Baumalleen und Felder. Hier und da mal ein Haus. Kein Restaurant! Keine Tanke aber unendliche eiten an Rapsfeldern.

Der Wagen fand zuerst Nahrung und brachte uns dann doch zu einem einsam gelegenen Rasthof. Wir assen Bauernfruehstueck und die Kinder Wiener Schnitzel. Ein letzte Koestritzer Schwarzbier. Ach Qutsch. Noch ein letztes! Steff musste ja fahren. Aber es waren ja nur noch 120 Kilometer. Um 23 Uhr waren wir zuhause. Caesar & David fielen ins Bett und schnarchten auf der Stelle!

Vier schoene Tage in Mecklenburg Vorpommern. Sicherlich nicht das letzte Mal. Da fahren wir bestimmt mal wieder hin.

Ponyreiten

Wir hatten noch einen Ueberraschung fuer die Jungs: Ponyreiten. Das sollte irgendwo in der Naehe sein. Nach einer kurzen Verwirrung und Verfahrung fanden wir endlich den Reiterhof Never. Kleine Ponys, groessere Ponys, Pferde und viele Schwalben. Uns wurde einfach ein Pony an die Leine gegeben, mit den Worten: "Aber nicht Gras fressen lassen!" Steff nahm das kleine Tierchen an die Leine wie einen Hund. Caesar sass stolz im Sattel. Auf dem Kopf einen richtigen Reiterhelm. Ein Spaziergang mit Pony durch gelbe und gruene Felder. Doch Pony Anna lockte das frische gruene Gras und genau da wollte sie hin. Steff versuchte mit aller Kraft das Viech davon abzuhalten, hatte aber keine Chance, denn Anna war bereits in Bewegung. Caesar erst ein bisschen veraengstigt, dann aber quietschend vor Lachen blieb brav im Sattel sitzen.

Nachdem Anna einen Riesenbueschel Gras zwischen den Zaehnen hatte, war Steff fortan darauf vorbereitet sie nicht in Richtung Feld gehen zu lassen. Kurz am Zuegel parierte Anna ab sofort. Auf der Haelfte der Strecke gab es dann dne Reiterwechsel. Hin und Her. Kreuz und quer durch die Felder. Sehr huebsch. Extrem idyllisch!

Nach einer halben Stunde waren Steffs Arme lahm und das Pony schob Kohldampf. Caesar und David mutierten zu Stallburschen. Striegelten das Viech und kratzten die Hufe aus. Good Job! Hoere ich es aus amerikanischer Richtung! Wir bezahlten, erkundigten uns bach der Ferienwohnung direkt auf dem Hof, durften uns noch die wilden Tiere (Meerschweinchen und Hasen) anschauen und machten uns dann vom Acker.

Kaegstorf

Unser letzter Tag. Unsere Taschen hatte ich groessten Teils schon gepackt als Steff am Abend zuvor noch mit den Kindern skaten war. Beim Fruehstueck gab es leider immer noch keine frische Milch. Dafuer wurde mir ein Latte Macchiato gemacht. "Der Wind ist heute gar nicht so eisig!", stellte Omi schnell fest. Und wir wollten natuerlich am letzten Tag nochmal … Na? Wohin wohl? Richtig! Zum Strand.

Rerig und Kaegstorf waren unser Anhaltspunkte. Wir parkten inmitten Feldern und Wiesen an einem kilometerlangen Fahrrad- wahlweise Inline Skate- oder Skateboardweg. Diesmal maulte ich einen Moment, denn auf derart geteerten und begradigten Wegen wollte ich nun nicht stundenlang durch die Natur latschen. Aber! Das Glueck ist mit den Schlauen!!! Es fuehrte ein kleiner Sandweg durch die Felder hin zum Strand, der wirklich sehr schoen war. Die Jungs schrien augenblicklich nach ihren Badehosen und Caesar sprang tatsaechlich in die Fluten. David war das Wasser doch einen kleinen Hauch zu kalt. Steff baute mal wieder manische Steinsaeulen und Omi in Schnuerschuhe und Herbstjacke gepackt, genoss den enteisten Wind.

Um 12:30 mussten wir den wunderbaren Strand verlassen, denn ich hatte mich fuer einen Wellness-Termin (Mani- und Pedikuere) im Gutshof Bastorf angemeldet. Waehrend ich dann also zwei Stunden (die Maedels waren nicht die allerschlausten und mussten, weil quer lackiert und Blubberblasen im Lack nochmal von vorn anfangen) ausfiel, raeumte Steff den Wagen ein und setzte sich dann mit Omi und den Kindern in die Sonne auf die Wiese, wo die Jungs dann mit einem andern Jungen Fussball spielten. Keiner wagte einen Ton ueber meine zweistuendige Abwesenheit zu bemerken. Ich hatte aber auch - wie immer Sandwiches und Getraenke vorbereitet.

Friday, May 16, 2008

Perlenkette

Wunderschoene alte Prachtvillen. Aufgereit in vorderster Linie direkt an der See. Wie ein Perlenkette. Und so nennt man auch die Villenreihe mit Seeblick. Fast vergessen stehen sie da und sind inzwischen Streitobjekt der Investoren geworden. Altes muss erhalten bleiben, sagen die einen. Abreissen die Investoren und ihre Bagger haben bei einigen der Villen bereits gewonnen. Eine der Villen wurde im Zuge des G-8-Gipfels fuer die Pressetribuehne abgerissen. Geht's noch? Wer entscheidet soetwas?

Steff und ich genossen den Anblick der vergessenen Villen, die wir so marode eigentlich besonders schoen finden. Mehr zum Thema der Perlenkette findet sich bei Wikipedia.

Und es finden sich auch alte Bilder des Seebades im Netz.

Seebruecke
























Omi wollte nicht auf die Seebruecke. Eisiger Wind! Steff traute sich nicht! Und ich, die ich echte Angst auf Bruecken habe, begleitete todesmutig meine Kinder auf das stelzenartige Holzteil. Dabei erzaehlte ich den Jungs Seemannsgarn. Wir entdeckten Haie und Fluken von Walen. Die Kinder lachten sich schlapp und naehrten meine Angstzusteande mit Saetzen wie: "Gelich bricht die Bruecke ein!" "Gleich fallen wir ins Wasser"! Genau! Zu den haien, den weltberuehmten Ostseehaien, die seit dem G-8-Gipfel Heiligendamm entdeckt haben und nun moerderisch umkreisen.

Ich war dann aber doch froh, als wir wieder runter waren von der Seebruecke in Heiligendamm.

Heiligendamm

Strand gut!
























Wir picknicken am Strand, geniessen die Sonne und die Jungs toben und rennen, quietschen und freuen sich endlich am Strand zu sein. Ostseeurlaub mit Kindern, das bedeutet ganz klar Sand in den Schuhen, den Hosen, den Haaren und einfach ueberall. Und das haben wir nun reichlich. Wir buddeln, bauen, bruellen. Herrlich! Die Sonne waermt und die Luft riecht einfach so gut nach Meer. Ich beginne die Ostsee gar nicht mehr so furchtbar zu finden.

Der Molly

Der Morgen fing eigentlich ganz gut an. Wir (C,D & ich) schliefen bis 7:50 Uhr. Echtes Ausschlafgefuehl. Ich cremte die Kinder mit Sonnenschutz ein, versuchte Steff zu wecken, machte mich selbst fertig. Nicht gehetzt, dennoch immer unter Druck, so wie das bei Muettern eben so ist. Und was passiert? Um 8:55 Uhr klingelt das Telefon. Omi ruft an: Wann wir denn endlich (!) kommen wuerden, sie wuerde schon ewig warten. Halloo?! Muss man so draenglen? Kann man vielleicht die fuenf Minuten bis zur verabredeten Zeit nochmal warten? Nein, kann man offensichtlich nicht. Schade.

Gegen 11 Uhr, so haben wir herausgefunden, faehrt der Molly (ja man sagt "der" Molly) vom Kuehlungsborner Westbahnhof ab. Der Molly ist eine alte, schwarze Dampflok, der die Kuestenstaedtchen Bad Doberan und Heiligendamm anfaehrt. Die alten Abteile sind alle recht gefuellt. Keiner traut sich in den Speisewagen. Keiner? Nix da. Natuerlich nehmen wir Platz im plueschigen Salon und trinken (den brauche ich dringend) einen Molly Piccolo (halbtrocken & somit schauderhaft). Na denn mal Prost! An der Steilkueste mag Omi mit ihren Lackschuhen nicht aussteigen. Na gut, dann eben bis Heiligendamm. Der weisse Dampf der Molly zieht ueber die gelben Rapsfelder. Tuet-Tuet pfeifft die alte Lokomotive. Die Jungs blubbern mit ihrer Apfelschorle und machen ein Erinnerungsfoto mit dem Schaffner, der scherzhaft erwaehnt, dass er dafuer ja eigentlich Tipp haben muesste. Raff-Raff.

Heiligendamm erreichen wir nach einem Fussmarsch durch ein kleines Waeldchen. Die Ostsee liegt weissgepudert vor uns. Der Kurtaxe-Automat verschluckt 2 Euro und gibt sie nicht wieder her.

Natuerlich sind die Lackschuhe nichts fuer weissen Pudersand und Ostseewasser. Also gehen wir fuer eineinhalb Stunden zu viert an den Strand. Danach flanieren wir mit wiedergefundener Omi an der Promenade, lieben die alten Strandvillen und fahren dann wieder zurueck nach Kuehlungsborn, wo wir am Abend gemeinsam im Gutshof Restaurant essen gehen.